Bundesnetzagentur senkt Renditen für Energienetze
Stand: 16.06.2016
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Frankfurt - Die Bundesnetzagentur will laut einem Medienbericht die Renditen für die Betreiber von Strom- und Gasnnetzen maßvoll senken.
Die Eigenkapitalzinssätze für Investitionen in Stromleitungen und Gaspipelines sollen von derzeit 9,05 Prozent auf 6,91 Prozent vor Steuern fallen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf einen internen Entwurf der Bonner Behörde berichtete. Der Eigenkapitalzins für Altanlagen soll von 7,14 auf 5,12 Prozent sinken. "Das sind zum Teil noch vorläufige Werte", sagte ein Behördensprecher der Zeitung. Der Entwurf soll Mitte Juli veröffentlicht werden, eine endgültige Festlegung wird dann für Herbst erwartet.
Die neuen Zinssätze gelten von der neuen jeweils fünfjährigen Regulierungsperiode an. Im Gasbereich beginnt diese Anfang 2018, auf dem Strommarkt ein Jahr später. Die Marktaufsicht orientiert sich bei ihren Empfehlungen am Zehn-Jahres-Durchschnitt der Umlaufrendite für Bundesanleihen. Auf diesen Wert von 2,49 Prozent kommt dem Bericht zufolge noch ein Zuschlag für unternehmerische Risiken von 3,15 Prozent plus kalkulatorische Zinsansätze für die Steuerlast, die die Netzbetreiber zu tragen haben. In der aktuellen Periode liegt der Basiszinssatz noch bei 3,8 Prozent und der Risikozuschlag bei 3,59 Prozent.
Am Mittwoch hatte der größte deutsche Stromnetzbetreiber Amprion vor zu starken Kürzungen gewarnt. "Ich sehe kein wesentliches Senkungspotenzial", sagte Geschäftsführer Hans-Jürgen Bricks. Das Unternehmen warb für möglichst stabile Sätze, um den für die Energiewende benötigten Ausbau der Netze voranzutreiben und Investitionen nicht zu bremsen. Niedrige Renditen entlasten die Stromverbraucher.