Bundesnetzagentur: Netzausbau wird Strompreis kaum treiben
Stand: 28.03.2011
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Berlin - Nach Einschätzung der Bundesnetzagentur wird der geplante massive Ausbau des Stromnetzes für erneuerbare Energien nicht zu deutlich höheren Strompreisen führen. Die Kosten für den Bau und den Betrieb von Höchstspannungsleitungen machten zur Zeit etwa 2,5 Prozent des Strompreises aus, die gesamten Netzkosten etwa ein Viertel. Das sagte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe). Die Kosten für den Ausbau würden auch gestreckt über Betriebsdauer und Abschreibungen einiger Jahrzehnte beim Verbraucher refinanziert. "Die jetzt notwendigen Investitionen in die Stromautobahnen zum landesweiten Transport von Öko-Energie werden sich also nur moderat auf den Strompreis auswirken."
Der Chef der Netzagentur geht davon aus, dass der für eine Energiewende erforderliche Netzausbau um mehrere Tausend Kilometer Leitungen "mindestens 20 bis 30 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren" kosten werde. Sollten die Netzbetreiber dabei verstärkt auf Erdkabel setzen, könnten die Kosten um das Zehnfache steigen.
Die Grünen argumentierten, dass der Strompreis auch ohne Atomausstieg wegen der angekündigten schärferen Sicherheitsanforderungen für die Reaktoren steigen werde. "Wird auch nur ein Teil der versprochenen Sicherheitserhöhungen umgesetzt, würde der Strompreis dadurch mit einer Atom-Laufzeitverlängerung umgehend teurer als bei einem Atomausstieg", sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Energie der Grünen, Astrid Schneider, der "Frankfurter Rundschau" (Samstag). Sie berief sich dabei auch auf Annahmen des Expertengutachtens, das dem bisherigen Energiekonzept der Bundesregierung zugrunde liegt.