Bundesnetzagentur kritisiert kurzfristige Meilerabschaltungen
Stand: 13.04.2011
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Berlin - Die Bundesnetzagentur hat laut einem Pressebericht die Bundesregierung vor übereilten Entscheidungen bezüglich der Abschaltung von Meilern gewarnt. "Es ist dringend davon abzuraten, kurzfristig weitere Abschaltungen über die acht Kernkraftwerke hinaus anzuordnen, die nicht ausreichend mit den Energieversorgern abgesprochen sind." So zitiert das "Handelsblatt" ("HB"; Donnerstagausgabe) aus einem Gutachten der Netzagentur für die Regierung über die Auswirkungen des Atom-Moratoriums. Für die Dauer des Moratoriums (drei Monate) und voraussichtlich auch für das restliche Sommerhalbjahr sei die Netzsituation vermutlich beherrschbar. Im Herbst und Winter dieses Jahres könnte es hingegen vermehrt zu angespannten Netzsituationen kommen.
Dem "Handelsblatt"-Bericht zufolge wird die Bundesregierung in dem Gutachten ausdrücklich aufgefordert, vor "weiteren Maßnahmen die konkreten Ergebnisse der Netzberechnungen der Energieversorger abzuwarten". Für zusätzliche Stilllegungen von Kraftwerkskapazitäten gebe es derzeit keinen Puffer. Zwingende Alternativen zur Atomkraft seien danach der Ausbau von Kohle- und Gaskraftwerken. "Es ist unabdingbar, die Fertigstellung bereits im Bau befindlicher Kraftwerke zu gewährleisten und die Realisierung geplanter Projekte zu beschleunigen", zitiert die Zeitung die Behörde. Bei einer dauerhaften Stilllegung der acht Kernkraftwerke könne Deutschland nicht mehr wie im bisherigen Umfang als eine der Stützen der Versorgungssicherheit im europäischen Verbund auftreten.