Bundesnetzagentur fordert schnellen Ausbau der Stromnetze
Stand: 07.12.2015
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Bonn - Der verzögerte Ausbau der Stromnetze schlägt sich in den Stromrechnungen der Verbraucher nieder, warnt die Bundesnetzagentur. "Der Umfang und die Kosten der Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen wiesen bereits im ersten Halbjahr 2015 sehr hohe Werte auf", sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Jochen Homann, am Montag in Bonn. Für das Gesamtjahr werde mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.
Im ersten Halbjahr 2015 übertrafen wegen des Booms des schwankungsanfälligen Ökostroms die Eingriffe zur Sicherung der Netzstabilität bereits das gesamte Vorjahr. Die vorläufig geschätzten Kosten für sogenannte "Redispatches" stiegen mit 253 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten deutlich über den Gesamtwert des Vorjahres in Höhe von 187 Millionen Euro.
Dabei wird in aller Regel der Betrieb von Kraftwerken gedrosselt, um eine Überlast in den Netzen und damit Stromausfälle zu verhindern.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn an besonders stürmischen oder an besonders sonnigen Tagen viel Ökostrom auf eine eher schwache Nachfrage trifft. Die Kosten für die Eingriffe werden über eine Umlage auf den Preis von den Stromkunden finanziert.