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Bundesland-Vergleich: Strom in Thüringen am teuersten

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Trotz Abschaffung der EEG-Umlage müssen deutsche Haushalte 2022 so viel für Strom bezahlen wie noch nie. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Am teuersten ist Strom in Thüringen, Bremer müssen am wenigsten bezahlen. Das zeigt eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Zwischen dem günstigsten und dem teuersten Bundesland liegt eine Preisdifferenz von über 400 Euro pro Jahr.

Zum Bundeslandvergleich Strom

Thüringen hat die höchsten Strompreise, Bremen die niedrigsten

Die höchsten Strompreise werden derzeit in Thüringen fällig. Für einen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden beläuft sich die jährliche Stromrechnung hier auf 2.060 Euro. Das sind 421 Euro oder knapp 26 Prozent mehr als im günstigsten Bundesland Bremen (1.639 Euro). Auch in Baden-Württemberg (1.999 Euro), Schleswig-Holstein (1.998 Euro) und in Brandenburg (1.974 Euro) müssen Verbraucher überdurchschnittlich viel für Strom bezahlen.

Ein deutlich niedrigeres Preisniveau findet sich neben Bremen auch im Saarland (1.829 Euro), in Bayern (1.864 Euro) und in Berlin (1.873 Euro).

Im Jahresvergleich: Strom bis zu 45 Prozent teurer

Im bundesweiten Durchschnitt zahlt ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden aktuell 1.926 Euro. Vor zwölf Monaten zahlte derselbe Haushalt noch 1.392 Euro. Damit sind die Strompreise auf Jahressicht bundesweit um durchschnittlich 38 Prozent gestiegen.

Noch größere Preissteigerungen mussten Haushalte in Thüringen hinnehmen, wo sich Strom um durchschnittlich 45 Prozent verteuerte. Auch in Niedersachsen (plus 44 Prozent) und Baden-Württemberg (plus 43 Prozent) stiegen die Kosten überproportional an.

In den Stadtstaaten Bremen (plus 27 Prozent), Hamburg und Berlin (je 28 Prozent) legten die Strompreise auf Jahressicht am geringsten zu.

„Trotz aller regionaler Unterschiede, der hohe Energiekostenanstieg ist für Verbraucherinnen und Verbraucher im gesamten Bundesgebiet ein Problem. Neben den Strom- und Gaskosten belasten hohe Lebenshaltungskosten das Haushaltsbudget. Die Strompreisbremse sollte nun so schnell wie möglich kommen, um die Mehrbelastung zumindest abzufedern“, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Preisunterschiede zwischen Ost und West gering

Mussten ostdeutsche Verbraucher in den vergangenen Jahren stets tiefer für Strom in die Tasche greifen, halten sich die Preise in Ost (1.939 Euro) und West (1.924 Euro) inzwischen beinahe die Waage. Zurückzuführen ist dies auf die sukzessive Angleichung der Übertragungsnetzgebühren. Noch 2017 betrug das Kostengefälle beim Strom rund 4 Prozent.

In Ostdeutschland werden derzeit durchschnittlich 314 Euro für die Netznutzung fällig, in Westdeutschland 300 Euro.

Methodik

Die durchschnittlichen Stromkosten wurden anhand des Verivox-Verbraucherpreisindex für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom ermittelt. Er berücksichtigt die Preise der örtlichen Grundversorger sowie die Neukundenpreise der wichtigsten überregionalen Versorger.