Bundesamt: Asse ist ein riesiges Umweltproblem in Deutschland
Stand: 16.02.2009
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Schöppenstedt/Braunschweig/Salzgitter - Das marode Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel ist nach Ansicht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) eines der größten Umweltprobleme in Deutschland. "Wir haben ein Haus übernommen, das schwer einsturzgefährdet ist", sagte BfS-Präsident Wolfram König in Schöppenstedt. Das BfS als neuer Betreiber des Atommülllagers informierte am Donnerstagabend rund 150 Bürger über die Lage in dem ehemaligen Salzbergwerk.
Die Entscheidung über den sichersten Weg zur Schließung der Schachtanlage mit rund 126 000 Atommüll-Fässern wird voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres fallen. Nach Einschätzung von Experten seien noch weitere Untersuchungen notwendig, teilte das Bundesumweltministerium am Freitag in Berlin mit. Unklar ist, ob der Atommüll im Bergwerk bleiben soll, umgelagert oder herausgeholt wird.
Nach etlichen Pannen und Versäumnissen unter dem bisherigen Betreiber, dem Helmholtz Zentrum München, hatte das BfS zum Jahresbeginn die Verantwortung für die Asse übernommen. Das Bergwerk galt als Forschungsbergwerk für die Endlagerung von radioaktivem Abfall, erst nach mehreren Zwischenfällen wurde es unter Atomrecht gestellt. Nach dem derzeitigen Wissenstand hat das Bergwerk eine Standsicherheit bis 2020. Eine akute Gefahr bestehe derzeit für die Bevölkerung nicht, sagte König.