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Bund will Stromnetzbetreiber unter die Arme greifen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Die Probleme beim Stromnetzausbau rufen nun auch den Staat auf den Plan. Laut einem Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums will die Staatsbank KfW zwar nicht beim Höchstspannungsnetzbetreiber Tennet einsteigen - wie es zuvor in einem "Spiegel"-Bericht am Karfreitag hieß - doch würden andere Optionen geprüft.

Tennet TSO, eine Tochter des staatlichen niederländischen Tennet-Konzerns, ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland, das betreffende Gebiet reicht schlauchartig von Bayern bis zur dänischen Grenze. Diese Basis-Netze müssen im Zuge des Umstiegs auf alternative Energien - unter anderem für den Anschluss von Windparks auf dem Meer - ausgebaut werden, weswegen die Betreiber Milliarden-Investitionen aufbringen sollen.

Tennet hat angeblich Schwierigkeiten, dies zu bewältigen. Das Unternehmen betreibt das ehemalige E.ON-Netz, der Energiekonzern musste es wegen EU-Auflagen verkaufen.  "Ob und in welcher Form die KfW bei der Bewältigung der Offshore-Anbindung eine Rolle spielt, ist offen und wird geprüft", sagte der Ministeriumssprecher der dpa. Ein Einstieg bei Tennet komme aber nicht in Betracht.

Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) sagte dem "Spiegel": "Tennet fehlt es nicht an Kreditmitteln, sondern an Eigenkapital. Die KfW könnte sich aber zumindest für eine Übergangszeit mit geeigneten Beteiligungen engagieren - und zwar als Miteigentümer, nicht als Darlehensgeber." Tennet habe sich bei einem Gespräch mit mehreren Ministerpräsidenten vor einigen Wochen nicht in der Lage gesehen, notwendige Investitionen in Höhe von etwa 15 Milliarden Euro zu stemmen, betonte McAllister.