BUND: Stromnetz-Planung muss auf den Prüfstand
Stand: 21.11.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Berlin - Der Umweltverband BUND hält die umstrittene neue Stromtrasse von Ostdeutschland nach Bayern derzeit für überflüssig. Es sei nicht erkennbar, dass die bisherige Netzplanung an den Klimaschutzzielen und den Zielen der Energiewende ausgerichtet sei, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger am Freitag in Berlin. "Die Stromnetz-Planung muss auf den Prüfstand", forderte Weiger.
Der BUND befürchtet, dass die auch in Bayern heftig umstrittene Leitung vor allem "klimaschädlichen Braunkohlekraftwerken möglichst viele Volllaststunden ermöglichen" soll. Damit würden die Klimaziele der Bundesregierung sogar konterkariert, zitierte der BUND den Netzexperten Christian von Hirschhausen von der Technischen Universität Berlin.
Grundlage des Netzentwicklungsplans 2014 der Bundesregierung sei ein veraltetes Energieszenario, kritisierte der Umweltverband. Der BUND-Energieexperte Thorben Becker forderte eine komplette Neuberechnung des Stromleitungsbedarfs unter Berücksichtigung aktueller Daten.
Nachrichten zum Thema
- Konflikt um Netzausbau: Stromtrassen nach Bayern bleiben
- Seehofer stellt im Stromtrassen-Streit auf stur
- Stromtrasse Suedlink: Kommunen beklagen fehlende Informationen
- Vermutlich keine Bürgerbeteiligung bei Stromtrassen
- Gabriel rudert bei Südost-Gleichstromtrasse zurück
- Stromtrassen-Streit: Pläne für Bayern haben sich geändert