Bulgarien wartet auf RWE-Entscheidung zu Kernkraftwerk bis Frühjahr
Stand: 06.11.2008
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Sofia - Bulgarien hat dem deutschen Energieversorger RWE bis zum Frühjahr 2009 Zeit gegeben, um über seine Beteiligung am Projekt für ein neues Atomkraftwerk bei Belene an der Donau zu entscheiden. «Sollten sie (RWE) dem Druck grüner Aktivisten nachgeben, würden sie einen Fehler machen.» Das sagte der bulgarische Vize-Minister für Wirtschaft und Energie, Jawor Kujumdschiew, am Donnerstag am Rande eines regionalen Wirtschaftsforums in Sofia. «Wir werden bis zum Frühjahr, wenn die Bauarbeiten beginnen, auf sie warten», sagte er weiter nach Angaben der Nachrichtenagentur BTA.
RWE war erst Anfang Oktober von Bulgarien zum Investor beim Bau des neuen Atomkraftwerkes bei Belene bestimmt worden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace protestierte am vergangenen Sonntag in Essen gegen die Kernkraft-Pläne des Energiekonzerns. Greenpeace sowie andere Umweltgruppen, auch aus Bulgarien, befürchten, dass das Projekt zu unsicher ist. Unter anderem liege der Standort des Atomkraftwerkes in einem Erdbebengebiet.
Soweit liege ein paraphiertes Abkommen zwischen Bulgarien und dem RWE-Konzern vor, sagte der Vize-Minister weiter. Bulgarien werde das Projekt für das AKW Belene nicht stoppen. An der staatlichen Ausschreibung für das Projekt hätten sich 12 Unternehmen beteiligt. Das Belene-Projekt im Wert von mehr als vier Milliarden Euro soll durch das russische Unternehmen Atomstroiexport bis Mitte 2014 fertiggestellt werden. Es wäre das erste durch Russland neu gebaute Atomkraftwerk in der Europäischen Union (EU).