Bürgermeister sieht Alternativen für Kraftwerk in Mecklenburg-Vorpommern
Stand: 06.09.2007
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Lubmin/Schwerin (dpa) - Der Lubminer Bürgermeister Klaus Kühnemann (Wählergemeinschaft) hat die Parteien im Land aufgefordert, im Streit um den Bau eines Steinkohlekraftwerks die Belange der ortsansässigen Bevölkerung zu beachten. Rund 80 Prozent der Einwohner hätten sich im April gegen den Bau des Kraftwerks ausgesprochen, sagte Kühnemann am Donnerstag in Lubmin. Die Parteien dürften dieses Votum nicht einfach ignorieren. Für den Bau des riesigen Kohlekraftwerks sieht Kühnemann Alternativen. Die Gemeinde favorisiere ein regionales Energiezentrum, das auf einen Mix aus regenerativen und fossilen Brennstoffen setze, sagte er.
Unterdessen will sich die Regierungspartei SPD von ihrem Koalitionspartner CDU wegen des umstrittenen Kraftwerks nicht unter Druck setzen lassen. Ein einfaches Ja oder Nein könne es bei dem sensiblen Thema Steinkohlekraftwerk in Lubmin nicht geben, sagte der SPD-Landesvorsitzende Erwin Sellering. "Wir müssen sehr sorgfältig die offensichtlichen Vorteile - enorme Investitionen, Schaffung von Arbeitsplätzen - gegen die befürchteten Nachteile für die Umwelt und für den guten Ruf als Tourismusland und als Gesundheitsland abwägen", erklärte Sellering.
Während Regierungspartner CDU das Milliarden-Projekt befürwortet, ist in der SPD ein Streit über den Bau des Kraftwerks entbrannt. Am Sonntag wird Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) in Greifswald zu einer Podiumsdiskussion zu Klimawandel und Energiepolitik erwartet.
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