Brüssel billigt Übernahme von Endesa - Warnung an Madrid
Stand: 05.07.2007
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Brüssel/Madrid (dpa) - Der italienische Energieriese ENEL und der spanische Mischkonzern Acciona dürfen den führenden spanischen Stromversorger Endesa übernehmen. Der freie Wettbewerb in Europa werde mit dem milliardenschweren Geschäft nicht behindert, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Sie prüft noch, ob Übernahmeauflagen des spanischen Regulierers CNE gegen EU-Recht verstoßen.
E.ON hatte sich Anfang April mit ENEL und Acciona auf die teilweise Aufteilung von Endesa verständigt. Demnach erhält das Düsseldorfer Unternehmen ein Beteiligungspaket mit Endesa-Aktivitäten in Spanien, Frankreich und Italien in einer Größenordnung von 10 Milliarden Euro. Die Übernahme hat nach spanischen Medienberichten insgesamt einen Wert von 42 Milliarden Euro.
Der Regulierer CNE hatte das Geschäft bereits am Mittwoch unter Auflagen gebilligt. So muss Endesa als eigenständiger Konzern mit Sitz in Spanien erhalten bleiben. "Wir gucken uns das jetzt genau an", sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes mit Blick auf den CNE-Beschluss. Er verwies auf die alleinige Kompetenz der Kommission bei großen Übernahmen. Brüssel hatte in dem Endesa-Fall Spanien bereits im März wegen der Übernahmehürden für E.ON vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) verklagt.
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