Bringt der Verkauf der Lausitzer Braunkohle Sicherheit?
Stand: 04.07.2016
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Dresden - Laut den Grünen bringt der Verkauf der Braunkohlesparte von Vattenfall an das tschechische Energiekonsortium EPH keine langfristige Sicherheit für die Lauszitz.
Mit der Veräußerung an einen "spekulativ agierenden Investor" sei die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass sich das Ende der Braunkohle nicht gesteuert, sondern als "unberechenbarer Kollaps" vollziehen werde, erklärte der energiepolitische Sprecher der Fraktion im Landtag, Gerd Lippold, am Sonntag in Dresden. "Eine große Chance sei vertan worden." Am Samstag hatte die schwedische Regierung ihre Zustimmung zu dem Verkauf erklärt.
Vattenfall wartet dem Sprecher zufolge nun noch auf das Ergebnis einer Prüfung von Kartellbehörden der EU-Kommission, damit dann die Transaktion bis Ende August vollzogen werden könnte.
Die Vorbereitungen für eine Übergabe laufen demnach schon seit längerem. Im Verkaufspaket sind Lausitzer Braunkohlegruben und -kraftwerke. Während der Suche nach einem Käufer waren auch ostdeutsche Wasserwerke als Zusatz-Option angeboten worden. Diese sind aber nicht Teil des jetzigen Verkaufspakets, wie der Sprecher sagte. Sie bleiben bei Vattenfall.
In Deutschlands zweitgrößtem Braunkohlerevier in Brandenburg und Sachsen arbeiten rund 8000 Menschen. Vattenfall betreibt zurzeit vier Gruben. Die EPH-Gruppe kennt die Branche: Ihr gehört in Deutschland bereits das Bergbauunternehmen Mibrag mit Sitz in Zeitz (Sachsen-Anhalt).
Viel Kritik an Verkauf
Während die Landesregierungen den Verkauf an EPH und seinen Finanzpartner PPF Investments befürworten, gibt es von Gegnern des klimaschädlichen Energieträgers viel Gegenwind.
Die Deutsche Umwelthilfe forderte am Montag von den beiden Bundesländern, den Verkauf an Sicherheiten für eine nachhaltige Entwicklung der Lausitz - wie zum Beispiel die Rekultivierung von ehemaligen Gruben - zu knüpfen. Auch die Linken-Fraktion im sächsischen Landtag appellierte an die dortige Regierung, dafür zu sorgen, dass Folgeschäden der Kohleförderung vom Käufer getragen werden.