Brandschlag auf Polizei-Unterkünfte vor nächstem Castor-Transport
Stand: 28.09.2005
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Woltersdorf (dpa) - Im Vorfeld des nächsten Castor-Transportes mit Atommüll nach Gorleben haben Unbekannte einen Brandanschlag auf leer stehende Wohncontainer für Polizisten verübt. Menschen wurden bei dem Vorfall in Woltersdorf (Kreis Lüchow-Dannenberg) nicht verletzt. Zerstört wurden aber rund 600 von 1000 Schlafplätzen für Polizisten, die den Castor-Transport bewachen. Hinweise auf Täter gibt es bisher nicht. Der Sachschaden wird auf rund 3 Millionen Euro geschätzt.
"Der Transport wird nun lediglich teurer", sagte der Ministeriumssprecher. Da es nicht möglich sei, die ausgebrannten Container in der Kürze der Zeit wieder zu renovieren, müssten nun für rund eine Million Euro Ersatz-Container bereitgestellt werden.
Dass es sich um einen Anschlag handelte, steht nach Angaben aus dem Ministerium ausser Zweifel. Das Feuer sei mit Absicht gelegt worden, weil Brandbeschleuniger gefunden wurde. Polizeisprecher Torsten Oestmann sagte: "Wir gehen von Brandstiftung aus, weil das Feuer in fünf getrennt stehenden Komplexen ausbrach." Alle 130 Wohncontainern seien durch das Feuer beschädigt worden.
Der Brand wurde kurz vor sieben Uhr morgens entdeckt. Noch fünf Stunden später hatten die 200 Feuerwehrleute nicht alle Brände gelöscht. Die Löscharbeiten seien durch von innen blockierte Türen erschwert worden, sagte Polizeisprecher Oestmann. Der Maschendraht um das Gelände war zwei Meter breit aufgekniffen worden. Etwa die Hälfte der Wohncontainer wurde durch den Brand beschädigt, der Rest durch die Löscharbeiten.