Brandenburg will den Ausstieg aus der Braunkohle
Stand: 21.10.2011
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Atterwasch - Ein neues Bündnis will sich für einen verbindlichen Ausstieg aus der Braunkohle in Brandenburg einsetzen. Ziel des "Bündnis Heimat und Zukunft in Brandenburg" ist es, den Protest gegen Braunkohle in der Mitte der Gesellschaft zu verankern, so der Bauernbund Brandenburg.
"Die einseitige Fixierung auf Braunkohle hat Brandenburgs Energiepolitik in eine Sackgasse geführt", heißt es im Gründungsaufruf. Auch die CCS-Technologie zur Abscheidung und unterirdischen Speicherung von CO2 sei "mit rationalen Argumenten nicht nachzuvollziehen", schon weil sie zu einer Erhöhung des Brennstoffbedarfs führe und mehr Braunkohle abgebaut werden müsse. Mit der drohenden Abbaggerung von Proschim, Grabko, Kerkwitz, Atterwasch und Teilen von Welzow würden jahrhundertealte Kulturlandschaften verschwinden.
"Wildwuchs" bei erneuerbaren Energien vermeiden
"Kein verantwortlich denkender Politiker darf Teile Brandenburgs und seiner Bewohner abschreiben", heißt es weiter. Deshalb wolle das Bündnis eine breite Diskussion über die künftige Energiepolitik des Landes anstoßen. Die Initiatoren fordern einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung, einen Genehmigungsstopp für neue Tagebaue und den Verzicht auf die CCS-Technologie. Stattdessen sollten erneuerbare Energien "in dezentralen mittelständischen Strukturen" gefördert werden. "Wildwuchs" müsse dabei vermieden werden.
Zu den 16 Erstunterzeichnern gehören den Angaben zufolge die Landtagsabgeordneten Monika Schulz-Höpfner (CDU) und Sabine Niels (Grüne), die Bundestagsabgeordneten Hans-Georg von der Marwitz (CDU) und Cornelia Behm (Grüne) sowie der frühere Parlamentarische Staatssekretär Stephan Hilsberg (SPD). Auch Spitzenvertreter des Bauernbundes Brandenburg, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie Bürgermeister, Kirchenvertreter und der Wissenschaftler Wolfgang Schluchter von der Universität Cottbus haben unterschrieben.