Biosprit: NGO übt Kritik an wichtigem Vorzeigeprojekt in Sierra Leone
Stand: 05.09.2013
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Brüssel - Die Nichtregierungsorganisation ActionAid hat scharfe Kritik an einem wichtigen Vorzeigeprojekt für Biokraftstoffe in Afrika geübt. Die Plantage in Bombali im westafrikanischen Sierra Leone haben den Menschen große Nachteile statt der versprochenen Verbesserungen gebracht, erklärte ActionAid am Mittwoch in Brüssel.
Demnach gaben in einer Umfrage neun von zehn Befragten an, dass Hunger in der Gegend auf den Verlust von Land an die Plantage zurückgehe.Die Vereinbarkeit des Anbaus von Pflanzen zur Gewinnung von Kraftstoffen mit der Lebensmittelproduktion ist ein umstrittenes Thema. Kritiker monieren, der Anbau von Pflanzen für Kraftstoffe führe letztlich zu Hunger. Dies sei offenbar auch bei dem Projekt in Sierra Leone der Fall, kritisierte ActionAid.
Die Plantage gehört demnach dem Schweizer Konzern Addax Bioenergy, der 2010 mit dem Aufbau begonnen habe. Von nächstem Jahr an wolle der Konzern von dort Ethanol in die EU exportieren, erklärte ActionAid.
Die Nichtregierungsorganisation verweist in ihrer Kritik darauf, dass das Projekt aus den Reihen der EU-Kommission als Vorzeigeprojekt gelobt worden sei. Darüber hinaus sei das Projekt mit Entwicklungshilfe aus fünf EU-Ländern gefördert worden. ActionAid nennt hier auch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, eine Tochter der staatlichen Förderbank KfW.