Biomasse-Energie sollte umweltverträglich gewonnen werden
Stand: 04.11.2010
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Dessau-Roßlau - Zur möglichst umweltverträglichen Energiegewinnung aus Biomasse hat das Umweltbundesamt (UBA) nun eine langfristige Strategie vorgestellt. "Die Nutzung von Bioenergie ist nur dann sinnvoll, wenn deutlich weniger Treibhausgase entstehen als bei fossilen Energieträgern und wenn keine Nachteile für die Umwelt auftreten", erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth am Donnerstag in Dessau-Roßlau. Daher befürworte das UBA unter anderem die Biomasse-Mehrfachnutzung. Das bedeute, dass zum Beispiel Holz zuerst in Form von Möbeln und Bauholz verarbeitet wird, dann von der Holzwerkstoffindustrie und erst danach zur Energiegewinnung genutzt wird.
Diese Nutzungskaskade sei der bisherigen Praxis vorzuziehen. Bislang werde Biomasse vorwiegend direkt zu Strom, Wärme und Kraftstoffen umgewandelt. Es sei aber eine knappe Ressource.
Ab dem kommenden Jahr müssen Energieerzeuger beim Einsatz von Biomasse einen verbindlichen Nachweis für die Nachhaltigkeit pflanzlicher nachwachsender Rohstoffe erbringen und sich diesen zertifizieren lassen. Für Biokraftstoffe und flüssige Bioenergieträger hat die EU diese Nachhaltigkeitskriterien mit einer Richtlinie festgelegt. Das UBA-Forschungsprojekt Bio-global trägt zur nationalen Umsetzung der Richtlinie bei.
Die empfohlene langfristige Strategie des Umweltbundesamtes sieht zudem vor, dass nachwachsende Rohstoffe vorrangig auf Flächen angebaut werden, die sich für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion nicht oder wenig eignen. Der Anbau von Energiepflanzen dürfe sich auch nicht negativ auf die Biodiversität auswirken oder zur Änderung der Landnutzung führen.