Bericht: Stromnetzausbau kommt voran
Stand: 24.11.2014
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Hamburg - Der Stromnetzausbau in Deutschland kommt langsam in Fahrt. Von 1.856 Kilometer als vorrangig eingestufter neuer Trassen seien inzwischen etwa 420 Kilometer fertiggestellt, wie "Spiegel Online" am Samstag unter Berufung auf den noch unveröffentlichten Monitoringbericht der Bundesnetzagentur schrieb. Ende 2013 seien erst 52 Kilometer realisiert gewesen.
Gleichwohl machen die fertigen Trassen demnach nicht einmal ein Viertel des als vordringlich betrachteten Gesamtbedarfs aus. Die Bundesnetzagentur mahnt daher dem Bericht zufolge weiter zur Eile. Bis 2016 sollten etwa 40 Prozent der Leitungen fertig sein, sonst drohten nach Einschätzung der Übertragungsnetzbetreiber Engpässe bei der Stromerzeugung.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet den Angaben zufolge weiter voran. 2013 seien Windstromanlagen an Land mit einer Kapazität von 2,9 Gigawatt ans Netz gegangen, dazu Solaranlagen mit einer Kapazität von 2,6 Gigawatt. Seither wurden mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) allerdings Fördermöglichkeiten eingeschränkt.
Insgesamt hatten alle in Deutschland installierten Ökostromanlagen laut "Spiegel Online" Ende 2013 eine Kapazität von 83,5 Gigawatt. Theoretisch würde dies, wenn alle Anlagen ihre Höchstleistung gleichzeitig erreichen würden, den Strombedarf hierzulande vollständig abdecken. Der tatsächlich eingespeiste Ökostrom überschreitet allerdings nach Statistiken der Initiative Agora Energiewende nur in Ausnahmefällen 25 Gigawatt und liegt normalerweise deutlich darunter.