Bericht: Bund will Betriebe für Stromabschaltungen entlohnen
Stand: 28.11.2012
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Düsseldorf - Energieintensive Unternehmen sollen künftig entlohnt werden, wenn sie zeitweise alle Stecker ziehen und vom Stromnetz gehen. Dies sieht die "Verordnung zu abschaltbaren Lasten" vor, die am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde. Netzbetreiber sollen auf diese Weise das Stromnetz bei Engpässen stabilisieren können.
Danach sollen die Netzbetreiber über eine Internetplattform monatlich bundesweit 3.000 Megawatt an Abschaltleistung ausschreiben. Große Stromverbraucher könnten den Netzbetreibern anbieten, für eine bestimmte Zeit in Sekundenschnelle vom Netz zu gehen.
Die Anbieter erhalten für das Bereithalten der Abschaltbarkeit 1.667 Euro monatlich pro Megawatt Abschaltleistung oder maximal 20.000 Euro im Jahr. Die Abschaltungen selbst werden mit einem "Arbeitspreis" vergütet, der zwischen 100 und 500 Euro pro Megawattstunde liegt.
Die Bundesregierung will auf diese Weise das Stromnetz stabilisieren, das durch den Ökostromausbau starken Schwankungen ausgesetzt ist. Die Kosten sollen über eine Umlage von den Stromverbrauchern finanziert werden. Laut Ministerium werden die Zusatzkosten pro Haushalt etwa ein bis zwei Euro jährlich ausmachen.