Belgische Elia bietet für deutsches Vattenfall-Netz
Stand: 01.03.2010
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Berlin - Der belgische Netzbetreiber Elia wird Medienangaben zufolge ein Gebot für das Strom-Übertragungsnetz der deutschen Vattenfall Europe AG abgeben. Der Board of Directors habe am Freitag grünes Licht gegeben, den Kauf eines Kontrollanteils weiter voranzutreiben, sagte eine Sprecherin am Sonntag auf Anfrage von Dow Jones Newswires. Die Chance, dass es eine Offerte geben werde, sei sehr hoch, sagte die Sprecherin.
Die Zeitung "Die Welt" hatte am Sonntag vorab aus ihrer Montagausgabe berichtet, Elia wolle in den nächsten Tagen ein verbindliches Angebot über 800 Millionen Euro unterbreiten. Zu dem Betrag wollte sich die Elia-Sprecherin nicht äußern. Ein Konsortium der Finanzinvestoren Goldman Sachs, Deutsche Bank und Allianz habe dem Vernehmen nach ebenfalls ein Angebot in dieser Höhe vorgelegt, schrieb die Zeitung weiter.
Vattenfall hatte das Leitungsnetz eigentlich schon im vergangenen Jahr verkaufen wollen. Das Geschäft kam damals nicht zustande, weil bis Ende 2009 lediglich ein Gebot von 500 Millionen Euro auf dem Tisch lag. Der jetzt gebotene Kaufpreis von 800 Millionen Euro dürfte damit einen erheblichen strategischen Aufpreis beinhalten, schreibt die Zeitung.
Das Vattenfall-Übertragungsnetz hat wegen seiner Nähe zu den nord- und ostdeutschen Windkraft-Standorten besondere Bedeutung für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Das vor allem in den neuen Bundesländern betriebene Übertragungsnetz hat eine Länge von 9700 Kilometern. Es sichert nach Angaben von Vattenfall die Netzintegration von rund 41 Prozent der in Deutschland installierten Windkraftleistung und bildet das Rückgrat für die Stromversorgung von mehr als 18 Millionen Menschen.