Beim Energiesparen liegt Deutschland nicht mehr vorne
Stand: 24.04.2009
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Wiesbaden - Beim Energiesparen liegt Deutschland nicht mehr vorne - im Gegenteil die Energieproduktivität stieg von 2000 bis 2008 im Schnitt nur noch um 1,6 Prozent pro Jahr an, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Die Energieproduktivität setzt die Wirtschaftsleistung und den Energieverbrauch ins Verhältnis. Wenn der Verbrauch von Energie sparsam und effizient erfolgt, steigt sie. Zwischen 1990 und 2000 war die Energieproduktivität noch um 2,2 Prozent im Jahresmittel gewachsen.
Hinter dem noch leichten Anstieg der Energieproduktivität zwischen 2000 und 2008 um insgesamt 13,2 Prozent steckt den Statistikern zufolge kaum eine wirkliche Einsparung an Energie: Der Energieverbrauch ist demnach um gerade einmal 2,8 Prozent gesunken. Die Effizienz stieg aber trotzdem, da die Wirtschaft gleichzeitig um 10,1 Prozent wuchs.
Für die Energieeinsparungen sorgten laut Statistischem Bundesamt allein die Verbraucher, deren Anteil am Gesamtverbrauch 2007 bei knapp einem Viertel lag. Die privaten Haushalte benötigten den Statistikern zufolge im Jahr 2007 insgesamt 11,7 Prozent weniger Energie als noch 2001. Dazu trug demnach vor allem weniger verschleuderte Energie beim Heizen bei. Der Energieverbrauch in der Wirtschaft stieg den Zahlen zufolge dagegen leicht um 1,7 Prozent.
Durch das langsamere Steigen der Energieeinsparungen gerät auch das Ziel der Bundesregierung in Gefahr, die Energieproduktivität bis 2020 im Vergleich zu 1990 zu verdoppeln. Es könnte laut Statistischem Bundesamt nur noch erreicht werden, wenn die Energieproduktivität ab jetzt im Schnitt um 3,0 Prozent pro Jahr steigt. Die Regierung hatte ihr Einsparziel allerdings erst in ihrem Fortschrittsbericht 2008 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie wieder bekräftigt.