Bei Angeboten auf Ökostrom Zertifikate achten
Stand: 23.11.2007
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Wollen Verbraucher in einen Öko-Stromtarif wechseln, sollten sie sich genau über die Kriterien informieren. Ökostrom-Tarife werden durch so genannte Ökostrom Zertifikate ausgezeichnet.
Bisweilen gliederten Energiekonzerne einfach ihre seit jeher von Wasserkraftwerken erzeugten Stromanteile in einen neuen "Öko-Tarif" aus, warnt Dominik Seebach vom Verein Energievision in Freiburg. "Das ist dann nur eine Umverteilung des Stroms", so Seebach gegenüber dem dpa-Themendienst. Andere Kunden bekämen dann einfach mehr Energie aus Atom- oder Kohlekraftwerken. Wer sicher gehen will, sollte Ökostrom Zertifikate der Umweltorganisationen berücksichtigen.
"Ökostrom ist kein eindeutig definierter Begriff", sagt Seebach. Die Ökostrom Zertifikate von Energievision nennen sich "ok-power": "Das Zertifikat soll sicher stellen, dass auch ein zusätzlicher Umweltnutzen entsteht." So müsse der zertifizierte Ökostromanbieter, bevor ihm ein Ökostrom Zertifikat verliehen werden kann, den Neubau von Kraftwerken fördern, die auf der Basis erneuerbarer Energien oder effizienter, gasbetriebener Kraft-Wärme-Kopplung Strom erzeugen. Auch dürfen die Anlagen nicht gleichzeitig öffentlich gefördert werden.
Bisher trägt ein Dutzend Produkte verschiedener Anbieter Ökostrom Zertifikate. "Dabei ist wichtig, dass wir nicht die gesamte Firma, sondern nur das einzelne Produkt bewerten", erläutert Seebach. Die Zertifizierung erfolgt nach Angaben des Vereins durch unabhängige Gutachter. Sie gilt für jeweils ein Kalenderjahr.
Neben dem Verein Energievision vergibt auch der vom BUND, dem Naturschutzbund und anderen Verbänden unterstützte Verein "Grüner Strom Label" Ökostrom Zertifikate. "Natürlich ist es möglich, dass es auch gute Produkte gibt, die nicht zertifiziert sind", sagte Seebach. Ist ein Kunde sich unsicher, könne er auch beim Anbieter selbst anrufen und sich die Herkunft des Stroms offen legen lassen.