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Beginn der Ursachenforschung zu Krebsfällen in Asse-Umgebung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Hannover - Die möglichen Ursachen für die erhöhte Krebsrate in der Umgebung des Atommüllendlagers Asse sollen jetzt erforscht werden. So sollen Krebspatienten in der Samtgemeinde Asse in den kommenden Tagen einen Fragebogen erhalten und später noch einmal ausführlicher zu ihrer Erkrankung befragt werden. Das kündigte der Wolfenbütteler Landrat Jörg Röhmann (SPD) am Donnerstag in Hannover an, nachdem sich die Asse-Arbeitsgruppe zu ihrer zweiten Sitzung getroffen hatte. Insgesamt hätten sich bisher 80 Krebskranke gemeldet.

Das niedersächsische Gesundheitsministerium will zudem eine Meldepflicht für Krebserkrankungen einführen, um die Datenlage zu verbessern. Bislang werden nur etwa 50 Prozent der Krebsdiagnosen erfasst. Die Auswertung der Krebsfälle soll künftig flächendeckend in allen niedersächsischen Gemeinden erfolgen.

Vor kurzem war bekanntgeworden, dass in der Samtgemeinde Asse doppelt so viele Leukämie- und dreimal so viele Schilddrüsenkrebs-Fälle wie im statistischen Mittel aufgetreten sind. Es gibt Befürchtungen, dass die Erkrankungen mit dem Atommülllager Asse zusammenhängen, Erkenntnisse dafür gibt es bislang aber nicht.

Die krebskranken Bewohner in der Samtgemeinde Asse, die sich bei den Behörden gemeldet haben, sollen nun Angaben zu ihren Arbeitsstellen, früheren Wohnorten und Risikofaktoren für ihre Erkrankung machen. Gut die Hälfte der Betroffenen sei bislang bekannt, sagte Röhmann. Zwischen 2002 und 2009 waren 18 Leukämie-Erkrankungen registriert worden und 12 Fälle von Schilddrüsenkrebs.

Im Gegensatz zur Samtgemeinde Asse haben die Experten in anderen Landkreis-Gemeinden rund um das marode Atommülllager keinen auffälligen Anstieg von Krebserkrankungen festgestellt. Das hat eine Auswertung des Krebsregisters in den Jahren 2002 bis 2009 ergeben. Landrat Röhmann sagte: "Ich bin ein Stück weit erleichtert." In der Samtgemeinde Oderwald, südlich von der Region Asse, ist die Zahl der Leukämien zwar erhöht, dies sei aber statistisch nicht signifikant, berichtete das Landesgesundheitsamt.