BDEW fordert staatliche Anreize für neue Kraftwerke
Stand: 29.06.2011
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Berlin - Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert im Zuge der Energiewende staatliche Anreize für den Bau neuer konventioneller Kraftwerke. BDEW-Vorsitzende Hildegard Müller sagte, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, seien bis 2020 zusätzlich zu den in Bau befindlichen Anlagen bis zu 17.000 Megawatt Kraftwerkskapazitäten erforderlich.
Die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW, Hildegard Müller sieht Gefahren für den Wettbewerb in der Energiewirtschaft. Die Eingriffe des Staates in die Erzeugung, in den Netzbetrieb, in die Preiszusammensetzung und damit in den Wettbewerb würden zunehmen. Die Balance zwischen Wettbewerb auf dem Energiemarkt und politischen Leitzielen dürfe nicht aus dem Gleichgewicht geraten.
BDEW-Präsident Ewald Woste mahnte an, das Subventionssystem vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien auch rechtzeitig wieder zurückzufahren und den Marktmechanismen wieder mehr Geltung zu verschaffen.
Bei der Energiewende sei ein "doppelter Boden" vonnöten, betonte Müller. Parallel zum Ausbau von Wind-, Wasser- und Solarenergie müssten neue Kohle- und Gaskraftwerke entstehen. Nach BDEW-Berechnungen stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten deutschen Stromverbrauch in den ersten drei Monaten des Jahres auf 19,2 Prozent. Allerdings sei das Wetter in diesem Frühjahr auch besonders günstig gewesen, sagte die BDEW-Chefin.
Der Verband vertritt rund 1800 Versorger unterschiedlicher Größe - von verschiedenen Stadtwerken bis zu den großen Atomkonzernen. Bis Donnerstag veranstaltet der BDEW in Berlin seinen jährlichen Kongress, zu dem unter anderen Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) und der frühere Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) erwartet werden.