Bayern setzt auf mehr Gaskraft
Stand: 02.01.2015
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Berlin - Bayern setzt in der Energiewende auf Gaskraftwerke als Zwischentechnologie. Wenn trotz eines zunehmenden Anteils von Ökoenergien der CO2-Ausstoß nicht wie erwartet zurückgehe, sondern weiter steige, müsse man schon alleine deshalb über Alternativen zu Braun- und Steinkohle nachdenken, sagte Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Hier kämen in erster Linie Gaskraftwerke infrage.
In Deutschland habe man sich als Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 einen Anteil regenerativer Energien von 80 Prozent zu erreichen. Hierzu müsse allerdings die Speichertechnologie ausgebaut werden. Einseitig auf Windkraft an Land und auf See zu setzen, sei nicht möglich. Denn diese Energieform sei nach wie vor starken Schwankungen ausgesetzt und daher nicht grundlastfähig, argumentierte Huber. Bis 2050 setze Bayern deshalb zur zuverlässigen Deckung des Strombedarfs auf klimafreundliche Gaskraft statt Braun- und Steinkohle.
"Das heißt aber auch, man muss sich die Kosten der Gleichstromleitungen nochmals anschauen", sagte Huber weiter. Der Transport von Windstrom erfordere Leitungen, die hohe Kosten verursachen: rund drei Milliarden Euro für bei den Bürgern umstrittene Freileitungen über Land. Bei einer Erdverkabelung gehe es sogar um 10 bis 20 Milliarden Euro.
Im Übrigen sei derzeit Gas wirtschaftlicher als regenerative Energie. Das Gaskraftwerk Irsching, das modernste auf der Welt, produziere für 5 Cent je Kilowattstunde. Offshore-Windkraft produziere für 18 Cent. Allerdings werde dieser Preis über das Erneuerbare Energiengesetz (EEG) runtersubventioniert auf unter 5 Cent. Angesichts dieser Zahlen sowie der hohen Kosten für Stromtrassen stelle sich die Frage, ob Offshore tatsächlich volkswirtschaftlich günstiger sei als Gaskraft.