Brunsbüttel (dpa/lno) - Windenergie bedeutet nach Auffassung des
Bayerwerks eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Brunsbüttel.
Die hohen Abgaben im Rahmen der Erneuerbaren Energie-Gesetzgebung
belasten besonders die Strom verbrauchende Industrie,
sagte der Leiter des Bayerwerks Brunsbüttel, Willy Schiwy, in einem
Gespräch mit der dpa. "Strom ist für uns ein Rohstoff. Nur wenn dieser
günstig ist, können wir wirtschaftlich arbeiten", sagte Schiwy.
Zur Zeit liege Deutschland mit den
Strompreisen um knapp 50
Prozent über den vergleichbaren europäischen Industrieländern. "Im
Vergleich zu den USA wird das Verhältnis noch ungünstiger", sagte
Schiwy. Und mit jeder neuen Windmühle, die ans Netz geht, werde das
Problem grösser. "Denn die Abgaben für die erneuerbare
Energiegewinnung sind nach oben nicht begrenzt."
Durch die Nutzung der
Windenergie würden der Industrie
Millionenbeträge aufgelastet. "In den letzten drei Jahren sind die
Abgabekosten für die Industrieunternehmen im Wirtschaftsraum
Brunsbüttel von fünf auf über zwölf Millionen Euro gestiegen", sagte
Schiwy. "Wir müssen mit unseren Produkten auf dem Weltmarkt
bestehen." Die nationalen Abgaben würden jedoch die Produkte bis zur
Unwirtschaftlichkeit belasten. Damit drohe als Konsequenz die
Verlagerung der Produktion und der Abbau von Arbeitsplätzen. Dagegen
führen Zeiten niedriger
Energiepreise zu neuen Investitionen. Dadurch
werden Arbeitsplätze gesichert und auch neue geschaffen, sagte
Schiwy.
Anmerkung von Verivox: Wie herr Schiwy auf 50 Prozent höhere Strompreise kommt, ist schleierhaft. Eine Studie des VDEW für 2002 zeigt auf, dass die Strompreise für
Gewerbekunden im EU-Mittelfeld liegen.
Eurostat zufolge sanken die durchschnittlichen Strompreise für Industriekunden in Deutschland 2002 auf durchschnittlich 6,6 Cent pro kWh im (2001: 6,83 Cent). Der EU-Schnitt liegt bei 6,12 Cent (2001: 6,33).