BaWü-Industrie: Atomausstieg lässt viele Fragen offen
Stand: 11.12.2003
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Stuttgart (dpa/lsw) - Der Ausstieg aus der Atomenergie lässt nach Auffassung des Landesverbandes der Industrie in Baden-Württemberg (LVI) viele Fragen offen. Dazu zählt nach den Worten des Vorsitzenden des Landesverbandes der Industrie, Hans-Eberhard Koch, vor allem, wie bei der Stromversorgung der Grundlastbedarf gedeckt werden soll. Koch sagte am Donnerstag in Stuttgart auf dem Energiesymposium des LVI, in Baden-Württemberg hätten die Kernkraftwerke derzeit einen Grundlastanteil von über 50 Prozent. Bezogen auf die gesamte Stromerzeugung im Land mache Atomstrom sogar 60 Prozent aus.
Deutschland sei dabei, ein weiteres wichtiges Technologiefeld "weitestgehend auf politischem Druck hin aufzugeben, nämlich seine weltweit anerkannte und beispiellose kerntechnische Kompetenz". Koch forderte die Bundesregierung auf, ihre Blockade zu beenden, deutsche Forscher von Forschungs- und Entwicklungsprojekten für neue Reaktorgenerationen fern zu halten. Schon jetzt seien deutsche Unternehmen gezwungen, ihre Forschungsaktivitäten am Standort Deutschland abzubrechen und ihr Know-how in anderen Ländern umzusetzen.