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Bangen um Subventionen bei Desertec-Wüstenstromprojekt

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Berlin - Bei den Planern des Wüstenstromprojekts Desertec herrscht Sorge um die Subventionen für das Vorhaben. "Wenn wir keine Einspeisevergütungen oder Ähnliches bekommen können, ist unsere Kreativität gefordert", so der Geschäftsführer der Desertec Industrial Initiative (DII) GmbH, Paul van Son, am Montag am Rande einer Konferenz zu erneuerbaren Energien. "Wir haben uns schon gewundert, dass Desertec nach anfänglich großer Unterstützung im Entwurf des Energiekonzepts nicht erwähnt wird", ergänzte er im Interview mit der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires.

Wie vergangene Woche bekannt geworden war, hat van Son daher in einem Brief an führende deutsche Politiker mehr Unterstützung gefordert. Van Son ist seit November vergangenen Jahres für die Wegbereitung des Wüstenstromprojekts zuständig. Mittlerweile 17 Anteilseigner finanzieren DII, darunter die DAX-Konzerne Deutsche Bank, E.ON, Munich Re, RWE und Siemens. Ziel ist das Erstellen einer Machbarkeitsstudie für ein Kraftwerk zur Gewinnung von Strom in der Wüste, der bis 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken soll.

Momentan sind van Son und seine Mannschaft damit beschäftigt, erste Beispielprojekte in Gang zu bringen. "Wir haben vor, in Marokko ein Referenzprojekt aus drei oder vier Kraftwerken mit jeweils rund 250 Megawatt zu errichten", sagte van Son. Dabei sei die Frage der verwendeten Technologie noch offen. Der Strom könne aus Solarthermie, aber auch aus Photovoltaik oder Windenergie kommen.

Allerdings ist das Vorhaben laut van Son von Anfang an auf finanzielle Zuschüsse angewiesen. "Wir stellen uns eine Art Einspeisevergütung für Desertec-Strom vor, zum Beispiel wie bei erneuerbaren Energien in Deutschland", erläuterte er den Ansatz. Dabei setzt van Son auf Deutschland. "Es herrscht allgemein die Erwartung, dass das größte EU-Land hier eine Vorreiterrolle einnimmt", betonte er.

Die ursprüngliche Idee für Desertec stammt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Dieses hatte sich 2006 in einer Studie für das Projekt auf Solarthermie festgelegt.