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Badespaß im eigenen Garten - Wie man einen Pool plant

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Köln (dpa/tmn) - Was gibt es Schöneres, als sich an einem heißen Sommertag im kühlen Nass zu erfrischen? Doch der nächste See ist eine Autofahrt entfernt und das Schwimmbad im Ort laut und überfüllt.

Warum also nicht das Schwimmbad in den eigenen Garten holen? Der Pool sollte im Terrassenbereich liegen, im besten Fall direkt in der Sonne. Das wärmt das Wasser. Und: "Baue ich meinen Pool in das hinterste Ende des Gartens, kann ich mich mit Frau und Kindern nur noch brüllend unterhalten, während ich ein Bad nehme", sagt Hans-Georg Biesemann, Poolbauer und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Schwimmbad und Wellness (bsw) in Köln.

Ist eine Genehmigung erforderlich?

Ob Gartenbesitzer einen Pool ohne Genehmigung bauen dürfen, erfahren sie im örtlichen Bauamt. "Eine Planzeichnung von Grundstück und Pool sind dafür in der Regel ausreichend", erläutert Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. "Diese kann ruhig laienhaft sein, nur die Maße müssen stimmen." Die Behörde informiere auch über die korrekten Abstände zur Grundstücksgrenze sowie über die Wasserentsorgung oder einen Kanalanschluss.

"Provisorische Bauten wie aufblasbare Pools brauchen allerdings keine Genehmigung", sagt die Bauexpertin. Nur wenn der Pool dauerhaft befestigt wird, also zum Beispiel eingegraben wird, dann sollte unbedingt das Bauamt aufgesucht werden. Wer zur Miete wohnt oder sich nicht dauerhaft für einen Pool entscheiden möchte, für den sind sogenannte Quick-up-Pools eine günstige Lösung. Die meist runden, aufblasbaren Bassins gibt es in jedem Baumarkt für häufig weniger als 100 Euro.

Die hochwertigere Alternative sind Stahlwandbecken. Auch hier dominieren runde oder ovale Formen. "Sie sind relativ leicht aufzubauen", erklärt Poolbauer Biesemann. "Heimwerker können sich hier also durchaus noch selbst versuchen." Außerdem können sie sowohl im Garten aufgestellt oder in den Boden eingelassen werden.

Etwas komfortabler seien Isostone-Becken oder Polystyrol-Steinbecken, die wie die Stahlwandbecken durch eine Folie abgedichtet sind. Diese Pools sind nur noch bedingt zum Selberbauen geeignet. "Spätestens beim Anbringen der Abdichtungsfolie sollte ein Fachmann hinzugezogen werden", findet Biesemann. Bei den Fertigbecken, den sogenannten Einstückbecken, ist die Preisgrenze nach oben offen, abhängig von Größe, Material und Ausstattung. Hier sollte man von der Planung bis zum Einbau einen Fachmann beauftragen.

Wie tief sollte das Becken sein?

Egal welche Bauweise, Biesemann rät zu einem Becken, das nicht tiefer als 1,50 Meter ist. "Früher haben die Leute 2 Meter tiefe Becken gebaut, weil sie meinten, darin besser schwimmen zu können. Das ist totaler Quatsch." Zwar könne man hier tatsächlich gut schwimmen, aber sich nicht mehr darin aufhalten. "In einem 2 Meter tiefen Becken kann kein Mensch mehr stehen", sagt Biesemann. Auch eine Treppe als Aufenthaltsbereich sei wichtig. Hier können Kinder prima planschen - ein Paradies für die ganze Familie.

Ein Pool im eigenen Garten ist auch eine Gefahrenquelle. Kinder und Haustiere können ins Wasser fallen und im schlimmsten Fall ertrinken. Hans Küpper vom TÜV Rheinland empfiehlt daher eine Abdeckung für das Becken. Außerdem haben Poolbesitzer eine Verkehrssicherungspflicht - das heißt, sie müssen Vorkehrungen treffen, um Schäden anderer zu verhindern. "In diesem konkreten Fall bedeutet das, dass das Grundstück mit einem mindestens 1,20 Meter hohen Zaun eingezäunt sein muss", erklärt Küpper. "So ist der Pool für Nachbarskinder nicht zugänglich."

Um Unfälle zu vermeiden, sollten die Ansaugöffnungen von Attraktionen wie Wasserspeiern eine Fließgeschwindigkeit von 0,3 Metern pro Sekunde nicht überschreiten. Die Gitter über den Ansaugöffnungen dürfen keine Löcher größer als drei Millimeter aufweisen. "Das ist europaweit für Pools im öffentlichen Bereich so geregelt", erklärt Küpper. "Diese Schutzmaßnahmen lassen sich auf den privaten Bereich übertragen." Der Sicherheitsexperte rät außerdem dazu, Einbauleuchten so zu montieren, dass sich Haare nicht verfangen können.

Wie hoch sind die Energiekosten?

Für die Beheizung des Pools eignen sich Luft-Wasser-Wärmepumpen und Solaranlagen auf dem Hausdach. Das spart Heizkosten. "Wird der Pool zwischen 30 und 40 Wochen im Jahr genutzt, ist bei Wärmepumpen mit Energiekosten von rund 300 Euro zu rechnen", schätzt Biesemann. Auch Abdeckungen verhinderten in hohem Maße, dass sich das Poolwasser abkühlt. Gut ist, wenn im gesamten Becken die gleiche Wassertemperatur herrscht. Dies ist ein Beleg für die gleichmäßige Durchströmung und somit auch die einheitliche Desinfektion des Wassers. Algen bilden sich nicht.

Denn ob selbst gebaut oder vom Fachmann gefertigt: Eine Wasseraufbereitung ist notwendig. Um Gesundheitsgefahren durch Verunreinigung zu vermeiden, sollte das Wasser einen gewissen Chlorgehalt aufweisen. Weniger aggressiv als Chlor, aber für die Nutzung privater Pools tauglich, sind Brom oder auf Aktivsauerstoff basierende Produkte.

Wer dauerhaft Freude an seinem ganz privaten Badeparadies haben möchte und noch dazu viel Geld investiert, sollte bei der Planung nichts übereilen. "Ruhig den Fachmann fragen, ob man mal testschwimmen darf", rät Biesemann. "Und nicht an den falschen Stellen sparen. Denn mit einem Pool ohne Heizung oder vernünftiger Treppe hat niemand Spaß."