Baden-Württemberg beruft zwei Minister in EnBW-Aufsichtsrat
Stand: 04.02.2011
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Stuttgart - Das Land Baden-Württemberg zieht mit zwei Ministern in den EnBW-Aufsichtsrat ein. Staatsminister Helmut Rau (CDU) und Justizminister Ulrich Goll (FDP) sollen die Landesinteressen in dem 20-köpfigen Gremium vertreten. Baden-Württemberg war im Dezember mit einem 45-Prozent-Aktienpaket bei EnBW eingestiegen, das das Land für knapp fünf Milliarden Euro von dem französischen Staatskonzern EDF übernommen hatte.
Rau ist auch Geschäftsführer der Erwerbsgesellschaft Neckarpri, in der das Land seinen Anteil an der EnBW gebündelt hat. Zudem hat Mappus drei externe Vertreter nominiert: Den Wirtschaftsweisen und Chef des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Wolfgang Franz, den Chef von Südwestmetall, Rainer Dulger, sowie Hubert Lienhard vom Heidenheimer Anlagenbauer Voith.
Mappus erklärte: "Die Berufung der Persönlichkeiten aus der freien Wirtschaft unterstreicht, dass sich die Landesregierung nicht in das operative Geschäft der EnBW einmischen will. Der Kauf der EnBW-Anteile ist vor allem eine standortpolitische Entscheidung."
Im Aufsichtsrat saßen bislang zehn Arbeitnehmervertreter, die andere Hälfte stellten mit je fünf Mitgliedern die zwei großen Anteilseigner, die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), ein Zusammenschluss von neun Landkreisen, und die EDF. Mit der offiziellen Übernahme der Aktien im Laufe dieses Monats übernehmen die Vertreter des Landes die Plätze der EDF.
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