Australien will Ausbau erneuerbarer Energien verlangsamen
Stand: 08.05.2015
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Sydney - Australien fährt sein Ziel für die Produktion erneuerbarer Energien runter. Statt 41.000 Gigawattstunden pro Jahr soll die Produktion aus nachhaltigen Quellen wie Solar und Wind bis 2020 jetzt nur auf 33.000 Gigawattstunden wachsen. Darauf einigte sich die konservative Regierung gegen den Protest von Grünen und Klimaschützern am Freitag mit der Labor-Opposition, die die Änderung lange blockiert hatte.
Umweltminister Greg Hunt begründete die Entscheidung damit, dass selbst mit einer Reduktion die Vorgabe überschritte werde, bis 2020 mindestens 20 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren. Er rechne damit, dass bis 2020 rund 23,5 Prozent der Energie aus nachhaltigen Quellen stammen werde.
Nach Meinung der Grünen steht die mächtige Kohleindustrie hinter der neuen Politik. "Premierminister Tony Abbott hat gemerkt, dass erneuerbare Energien die Profite der Kohlekraftwerkbetreiber beeinträchtigen", sagte die gerade zurückgetretene Grünen-Vorsitzende Christine Milne vergangene Woche.
Investitionen in erneuerbare Energien sind nach Angaben des Informationsdienstes "Bloomberg New Energy Finance" um 90 Prozent gesunken, seit die Regierung vor einem Jahr eine Prüfung der Zielvorgabe ankündigte. 88 Prozent der Energie stammt bislang aus fossilen Brennstoffen, acht Prozent aus Wasserkraft und 3,6 Prozent aus Solar-, Wind- und Biobrennstoffen.