Ausstieg aus der Kohle bis 2050?
Stand: 21.01.2016
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Berlin - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hält an ihrer Forderung nach einem Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2050 fest. "Es geht um einen Prozess, in dem wir nicht - wie bei der Atomkraft - über Jahre Schützengräben nutzen", so die Ministerin am Mittwoch bei der "Handelsblatt"-Energietagung in Berlin. Der Ausstieg müsse verlässlich für alle Beteiligten geregelt werden.
Sie habe nicht vor, sich in der Debatte aufzureiben, ob das letzte Braunkohlekraftwerk nun2045 oder 2050 vom Netz geht, sagte Hendricks. Aber bis spätestens 2050 müsse es passiert sein. Die Versorgungssicherheit behalte sie dabei natürlich im Blick, betonte die Ministerin. "Ich bin Umweltministerin, aber ich bin ja nicht irgendwie eine grüne Spinnerin."
Es gehe auch nicht darum, Kern- und Kohlekraft gleichzeitig abzuschalten. Die Kohleverstromung werde als Brücke in die Energiezukunft gebraucht. "Aber allen ist klar, dass diese Brücke endlich sein wird." Das letzte deutsche Kernkraftwerk soll 2022 vom Netz gehen.
Für Gespräche über einen nationalen Kohlekonsens seien die vor kurzem vorgestellten Vorschläge der Denkfabrik Agora Energiewende eine "hilfreiche Diskussionsgrundlage", sagte Hendricks. Das Konzept sieht einen gesetzlich geregelten Kohleausstieg bis 2040 vor.