Aufspaltungspläne: Eon stellt sich seinen Aktionären
Stand: 04.05.2015
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Düsseldorf - Der größte deutsche Energiekonzern Eon stellt sich mit seinen radikalen Aufspaltungsplänen erstmals seinen Aktionären. An diesem Donnerstag (7. Mai) muss Vorstandschef Johannes Teyssen bei der Hauptversammlung seinen beispiellosen Kurswechsel erläutern. Entschieden wird aber noch nichts, dennoch muss der Manager die Eigentümer auf seine Seite bringen. In einem Jahr werden sie dann endgültig über die Aufteilung des Unternehmens in zwei Teile entscheiden. Bis dahin laufen die Vorbereitungen. Das Tagesgeschäft gerät da fast zur Nebensache.
Eon hatte Ende 2014 angekündigt, sich als Reaktion auf die Energiewende aufzuspalten und dabei den gesamten Teil mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken in eine neue Gesellschaft auszugliedern. Der Hauptkonzern will sich künftig auf Geschäfte wie Ökostrom, Energienetze und den Vertrieb konzentrieren.
Seit der vergangenen Woche steht fest, dass der abgespaltene Bereich künftig unter dem Namen Uniper von Düsseldorf aus geführt wird. Chef des Unternehmens wird mit Klaus Schäfer der amtierende Finanzvorstand des Konzerns. Dagegen zieht das Kernunternehmen Eon nach Essen, an der Spitze bleibt Teyssen. Bereits zum Jahreswechsel sollen die Unternehmen in der neuen Konstellation unabhängig voneinander arbeiten, ehe dann im Frühjahr die Hauptversammlung über die faktische Abspaltung entscheidet.
Mit nennenswertem Widerstand der Eigentümer ist nicht zu rechnen. Selbst Konkurrent RWE schließt inzwischen eine Aufspaltung nicht mehr aus. Analysten haben zuletzt mehrheitlich die nun konsequente Reaktion von Eon auf den anhaltenden Abwärtstrend gelobt. Sie stellen bereits Berechnungen an, wie viel Geld die beiden Unternehmen künftig getrennt voneinander erwirtschaften dürften. Und vor allem beschäftigt sie die Frage, ob sie künftig mit höheren Dividenden rechnen können. Dazu gibt es freilich unterschiedliche Meinungen.
Das laufende Geschäft ist da fast nur Beiwerk, auch wenn Eon erstmals am Tag der Hauptversammlung auch Zahlen für das erste Quartal vorlegen will. Schätzungen von Analysten zum abgelaufenen Quartal sind rar. An den grundlegenden Trends dürfte sich ohnehin wenig geändert haben. Der Verfall der Preise an der Strombörse frisst sich zunehmend in die Bilanzen der Versorger hinein. Eon hat deshalb bereits für dieses Jahr einen weiteren Rückgang der Gewinne angekündigt.
Bei der Dividende hat Eon dennoch Kontinuität versprochen. In diesem wie im kommenden Jahr will der Konzern seinen Aktionären stattdessen eine feste Ausschüttung von 50 Cent je Aktie zahlen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern die Dividende bereits von 1,10 auf 0,60 Euro gekappt.