Atomsicherheit: Vertrauen ist gut, Kontrolle noch besser
Stand: 26.09.2011
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Wien - Die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA hat ein eigenes Team eingesetzt, um die länderübergreifende Umsetzung des neuen Aktionsplans für mehr Atomsicherheit zu überwachen. Das sagte IAEA-Direktor Yukiya Amano am Montag in Wien. Der Aktionsplan war in der vergangenen Woche von mehr als 150 Staaten als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Fukushima vor einem halben Jahr angenommen worden. Kritiker nennen ihn zu lasch und unverbindlich.
Amano machte deutlich, dass er die Entwicklung des Aktionsplans trotz seiner Schwächen beobachten will. Im Oktober will der IAEA-Chef einen ersten Bericht vorlegen. "Bis dahin zähle ich auf alle Interessengruppen, vor allem auf Regierungen, Regulierungsbehörden und Betreiber, eine proaktive Haltung einzunehmen, um ihre Verantwortung innerhalb des Aktionsplans wahrzunehmen", sagte Amano bei einem Treffen des Gouverneursrats.
Nach dem Reaktorunfall im japanischen Atomkraftwerk in Fukushima hatten sich die IAEA-Mitgliedstaaten auf zwölf Ziele geeinigt, etwa strengere Sicherheitsrichtlinien, Stresstests und häufigere IAEA-Sicherheitskontrollen in den weltweit 432 Meilern. Die IAEA will nach den Worten Amanos bis Oktober eine Methode für die Stresstests entwickeln. Diese müssten auch schwere Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis berücksichtigen.
Der IAEA-Direktor kündigte am Montag außerdem an, dass ein Team der Atomenergie-Behörde im Oktober nach Japan reisen werde, um bei der Dekontaminierung betroffener Gebiete in Fukushima zu helfen.