Atommülllager Gorleben: Im Umland werden mehr Jungen geboren
Stand: 05.09.2011
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Hannover - Seit der ersten Einlagerung von Atommüll-Castoren 1995 im Zwischenlager Gorleben hat sich im naheliegenden Umland das Geschlechterverhältnis bei Geburten verändert. Zu diesem Ergebnis kommt das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) in einem unveröffentlichten Bericht - dieser liegt der Nachrichtenagentur dpa vor. Eine Ursache für diese Entwicklung gibt die Studie allerdings nicht.
Vor der ersten Einlagerung wurden auf 100 Mädchen rund 101 Jungen geboren - danach auf 100 Mädchen 109 Jungen. Der statistische Mittelwert liegt bundesweit bei 100 Mädchen auf 105 Jungen.
Seit 1995 werden in Gorleben ausgediente Brennelemente aus Atomkraftwerken zwischengelagert. Das Landesgesundheitsamt vergleicht die Geburten um Gorleben in den Jahren 1991 bis 1995 mit denen in den Jahren 1996 bis 2009.
Das Amt wertete Geburtenzahlen in vier Bundesländern - Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt - in einem 35-Kilometer-Radius um Gorleben aus. Im gesamten Radius wurden dem Bericht zufolge von 1991 bis 2009 rund 27 000 Kinder geboren. Bis 1995 zählte das Amt 3558 Mädchen und 3600 Jungen – von 1996 an 9437 Mädchen und 10 323 Jungen. Der Bericht des NLGA wurde vom niedersächsischen Sozialministerium in Auftrag gegeben.