Atommülllager Asse bis 2020 stabil
Stand: 30.01.2009
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Salzgitter/Berlin - Das marode Atommülllager Asse in Niedersachsen bleibt nach Berechnungen von Experten länger stabil als bislang angenommen. Die Standfestigkeit der Schachtanlage sei bis 2020 gegeben. Das habe ein Gespräch der Fachleute am Donnerstag ergeben, berichtete das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter als neuer Betreiber. Der frühere Betreiber war davon ausgegangen, dass von 2014 an Einsturzgefahr besteht.
Die Stabilität des Bergwerkes ist entscheidend für die Frage, ob die Atommüllfässer aus den Kammern unter Tage wieder herausgeholt werden können. Dort lagern 125 000 Fässer mit schwach und mittel radioaktiven Abfällen. Die Sicherheit ist wegen Wassereinbrüchen gefährdet, täglich dringen aus dem Deckgebirge 12 Kubikmeter Wasser ein.
Der Bundestag entscheidet an diesem Freitag über eine Änderung des Atomgesetzes. Der Bund soll für den Weiterbetrieb und die Stilllegung der Asse zuständig sein. Das Bundesumweltministerium erwartet immense Kosten für die Schließung.
Der Naturschutzbund NABU kritisierte die drohenden hohen Kosten für die Steuerzahler. "Wer Abfall verursacht, der muss für seine Entsorgung zahlen", teilte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Donnerstag in Berlin mit. Die Steuerzahler sollten "nicht die Suppe der Energiekonzerne auslöffeln".
Die Grünen im niedersächsischen Landtag forderten eine systematische Analyse der Gesundheitsrisiken. Ein ehemaliger Asse- Mitarbeiter führt seine Leukämie-Erkrankung auf seine Arbeit in dem Bergwerk zurück. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig nahm Vorermittlungen auf. Ein Sprecher des BfS sagte: "Wenn es Zweifel am Strahlenschutz gibt, hat der Bund die Verantwortung, das aufzuklären."