Atommüll-Zwischenlagerung vorerst ungelöst
Stand: 17.03.2014
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Berlin - Wegen stockender Verhandlungen über die Unterbringung von 26 Castor-Behältern mit Atommüll will Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) einzelne Ministerpräsidenten ins Gebet nehmen. Das teilte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) am Freitag nach einem Bund/Länder-Gespräch in Berlin mit. Sie sei "leicht optimistisch", dass die bis Ostern angepeilte Lösung noch gelingen kann.
Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth betonte: "An einer Stelle wird sich irgendjemand bewegen müssen." Nach Analyse von Transportwegen, Stellplätzen und technischen Voraussetzungen sei das Bild aber "nicht klarer, sondern komplexer". Deutschland muss noch 26 Behälter mit deutschem Atommüll aus den Wiederaufarbeitungsanlagen im britischen Sellafield und im französischen La Hague zurücknehmen.
Drittes Aufnahmeland wird gesucht
Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg haben sich zur Aufnahme von Castor-Behältern bereit erklärt - gesucht wird nach dem Kompromiss für eine neue bundesweite Endlagersuche noch ein drittes Aufnahmeland. Die Castoren kamen bisher in das Zwischenlager Gorleben, der nahe gelegene Salzstock galt lange Zeit als mögliches Endlager für hochradioaktiven Atommüll.
Längere Verfahren mittlerweile zeitkritisch
Um den ergebnisoffenen Charakter der neuen Suche zu demonstrieren, sollen sie nicht mehr dorthin. In Frage kommen unter anderem Zwischenlager in Hessen, Bayern, Niedersachsen und Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Hierfür bräuchte man aber ein längeres Genehmigungsverfahren - das könnte "zeitkritisch" werden, so Flasbarth. Schwarzelühr-Suter betonte mit Blick auf die bilateralen Gespräche von Hendricks mit einzelnen Länder-Regierungschefs: "Es wird keine Lösung gegen den Willen eines Bundeslandes geben."