Atommüll soll auch in Bayern zwischengelagert werden
Stand: 19.06.2015
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Berlin - Wiederaufbereiteter Atommüll soll Medienberichten zufolge möglicherweise auch in Bayern zwischengelagert werden. Darauf hätten sich das Bundesumweltministerium und die vier großen Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW verständigt, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag). Die Einigung soll demnach an diesem Freitag bei einem Treffen von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) mit den Vorstandsvorsitzenden der Konzerne besiegelt werden.
Nach einem Bericht des "Handelsblatts" waren die betroffenen Landesregierungen nicht am Zustandekommen der Übereinkunft beteiligt. Hendricks werde sich auf Widerstand aus Bayern einstellen müssen.
Es geht um 26 Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Atommüll aus deutschen Kernkraftwerken, die noch aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich und Großbritannien zurückkommen. Bisher hatten sich nur Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen bereiterklärt, einen Teil der Behälter in Zwischenlagern unterzubringen. Nun sollen laut "FAZ" auch am Atomkraftwerk Isar in Bayern Castoren ins Zwischenlager kommen, außerdem an den Standorten Philippsburg (Baden-Württemberg), Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Biblis (Hessen).
Laut "Handelsblatt" haben die Konzerne aber nur zugesagt, diese Standorte unter technischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu prüfen. Sie wollen im Gegenzug nach dem "FAZ"-Bericht versprechen, eine Klage gegen das Atomgesetz nicht weiter zu verfolgen. Mit dieser wollten die Energiekonzerne eigentlich erzwingen, dass die Castor-Behälter doch noch in das Zwischenlager Gorleben gebracht werden.