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Atommüll-Problem unter Wasser und unter der Erde

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Atommüll ist eines der größten Probleme, die uns der Hunger nach Energie und Macht beschert hat. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wo der radioaktive Abfall in Zukunft gelagert wird. Derzeit bereiten Umweltschützern auch deutsche Atommüllfässer große Sorge, die vor Jahrzehnten im Nordostatlantik versenkt wurden.

Der Internationalen Atomenergiebehörde zufolge hatten 9 Staaten, darunter Deutschland, an 15 Stellen im Nordostatlantik bis 1982 insgesamt 114.726 Tonnen Atommüll in 222.732 Fässern versenkt. Sie liegen in knapp 5000 Metern Tiefe. Das Bundesumweltministerium hat Kritik am Umgang von Minister Norbert Röttgen (CDU) mit den deutschen Atommüllfässern zurückgewiesen. "Die Kritik und Forderungen der Opposition laufen ins Leere", betonte das Ministerium mit Blick auf einen Bericht von "Report Mainz" über angeblich austretende Radioaktivität und einer SPD-Kritik an einer fehlenden Kontrolle.

Die SPD will im Bundestag daher den Antrag stellen, in regelmäßigen Abständen Messungen vorzunehmen. Das Ministerium betonte jedoch, es habe bereits das zuständige Sekretariat der Kommission zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR) informiert, dass Deutschland auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe Radioaktivität das Thema "Versenkte Fässer" auf die Tagesordnung bringen wolle. In der Sitzung, die Ende Januar stattfindet, werde sich das Ministerium im Rahmen des OSPAR-Übereinkommens für einen geeigneten internationalen Überwachungsprozess einsetzen.  

Röttgen will breiten Endlager-Dialog

Bei der Suche nach einem Atomendlager strebt der Bundesumweltminister hingegen einen breiten gesellschaftlichen Dialog an. Er trifft sich an diesem Freitag mit Vertretern aller Bundesländer, um neue Bewegung in die festgefahrene Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle zu finden. Hierfür wird bislang ein Salzstock im niedersächsischen Gorleben erkundet. Atomkraftgegner halten diesen aber für ungeeignet.

Ziel der Gespräche mit den Ländern sei es, einen Prozess zu vereinbaren, wie man auf Basis der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse, höchster Sicherheitsanforderungen und in einem transparenten Verfahren zum besten Standort gelangt, sagte der CDU-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Diese Verfahren sollten dann auch gesetzlich festgelegt werden. "Es ist selbstverständlich, dass dieser Konsens in einen breiten gesellschaftlichen Dialog eingebettet werden muss", sagte Röttgen.