Atommanager Thomauske soll an Eignungsprognose für Gorleben mitwirken
Stand: 04.08.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp
Hamburg/Gorleben - Der umstrittene frühere Atommanager Bruno Thomauske soll angeblich bei Vorarbeiten für das geplante Atommüll-Endlager Gorleben mitwirken. Laut Angaben des Magazins "Stern" vom Mittwoch wird er an einer vom Bundesumweltministerium finanzierten Eignungsprognose für Gorleben beteiligt.
Thomauske war Geschäftsführer des Atombereichs im Energiekonzern Vattenfall, als in dessen Atomreaktor Krümmel vor drei Jahren ein Trafobrand ausbrach. Das AKW steht seitdem bis auf eine kurze Unterbrechung still, Thomauske verlor damals seinen Posten. Vorher war er beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beschäftigt, sein Wechsel zu Vattenfall wurde seinerzeit heftig kritisiert. Nach "Stern"-Angaben hat Thomauske derzeit einen vom Energiekonzern RWE gesponserten Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Aachen inne.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will die seit zehn Jahren unterbrochenen Erkundungsarbeiten in Gorleben noch in diesem Jahr wieder aufnehmen lassen. Die Stromkonzerne dringen dort auf den Bau eines Endlagers, weil sie schon rund 1,3 Milliarden Euro in die bisherigen Untersuchungen investiert haben. Derzeit beschäftigt sich ein Untersuchungsausschuss des Bundestages mit Ungereimtheiten bei der Standortbenennung.