Atomkraftwerk Biblis seit den 70er Jahren umstritten
Stand: 17.01.2006
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Darmstadt (dpa) - Das Atomkraftwerk Biblis macht seit mehr als 30 Jahren mit politischem Streit und teils spektakulären Pannen von sich reden. Einige der wichtigsten Daten:
August 1974: Block A speist den ersten Strom in das RWE-Netz
April 1975: Mit 1200 Megawatt Leistung nimmt Biblis A als stärkster Einzelreaktor der Welt seinen regulären Betrieb auf.
1976: Biblis B geht mit 1300 Megawatt ans Netz.
16./17. Dezember 1987: Bei einem der schwersten Störfälle in einem deutschen Atomkraftwerk entweicht durch ein offenes Ventil in Block A 15 Stunden lang radioaktiver Dampf. Der Vorfall wird erst nach fast einem Jahr durch eine Veröffentlichung in den USA bekannt.
Oktober 1994: RWE zieht den 1980 gestellten Antrag zum Bau eines dritten Reaktors in Biblis zurück.
21. September 1995: Block B schaltet sich aus, als nach dem Ausfall einer Hochdruck-Hydraulikölpumpe die Ersatzpumpe nicht anspringt.
1994-1999: Das von den Grünen geführte hessische Umweltministerium will gegen den Widerstand des CDU-geführten Bundesumweltministeriums Biblis A stilllegen. Nach dem Regierungswechsel im Bund gibt Rot-Grün dem Land im April 1999 freie Hand; der neue Ministerpräsident Roland Koch (CDU) gibt den Plan auf.
23. Oktober 2000: An einer Schweißnaht im Kühlsystem von Block A werden drei vermutlich seit 27 Jahren vorhandene Risse festgestellt. Erste Hinweise darauf waren 1992 als Messfehler gewertet worden.
28. August 2002: Eine der beiden Notstromleitungen von Block B nach Block A fällt für 23 Minuten aus.
18. April 2003: Biblis A wird vorübergehend stillgelegt, nachdem eine seit Betriebsbeginn zu klein ausgelegte Ansaugfläche im Notkühlsystem bemerkt wird. Der Reaktor muss neu genehmigt werden und geht erst nach acht Monaten wieder ans Netz.