Atomkraft-Länder erwartet gigantische Kostenwelle
Stand: 19.10.2012
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Münster - Länder, die weiterhin auf die Atomkraft setzen, schieben eine gigantische Kostenwelle vor sich her. Bei einem rechtzeitigen Ersatz von Altanlagen durch neue Atomkraftwerke müssten sie bis 2030 mit Kosten von 1,1 Billionen Euro rechnen, teilte der Direktor des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR), Norbert Allnoch, am Freitag in Münster mit. Hätte Deutschland sich nicht für die Energiewende entschieden, müssten 82 Milliarden Euro in die Atomkraft investiert werden, zeigen Berechnungen des IWR.
Das IWR geht in seiner Rechnung davon aus, dass die Laufzeit der Anlagen nach 40 Jahren nicht verlängert wird und ein Neubau rund sieben Jahre dauert. Mit 396 Milliarden Euro kommt auf die USA die größte Kostenwelle zu. Das Land hat mit 32,9 Jahren den ältesten Kraftwerkspark. Deutschlands Nachbarland Frankreich folgt mit 27,6 Jahren auf Platz zwei. Hier müssten laut IWR bis zum Jahr 2030 rund 213 Milliarden Euro investiert werden.
"Mit der Energiewende haben wir in Deutschland eine sehr wichtige Entscheidung vorgezogen, die in den anderen Ländern noch bevorsteht", sagt Allnoch. Demnach sei es seiner Meinung nach durchaus vorstellbar, dass in Zukunft mehr Länder einen deutlichen Schwenk in Richtung erneuerbare Energien vollziehen.