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Asse: Atomkraftgegner fürchten Flutung des maroden Lagers

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Remlingen - Viele Atomkraftgegner befürchten, dass die fast 126 000 Atommüllfässer aus dem einsturzgefährdeten Lager Asse bei Wolfenbüttel nun doch nicht geborgen werden sollen. So warfen sie Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Dienstag unter anderem vor, die Rückholung des Mülls zu verzögern und zu torpedieren. Offensichtlich werde statt der Bergung eine Flutung des maroden Lagers bevorzugt. Dies kritisierte der Asse-Koordinationskreis, in dem sich atomkritische Gruppen zusammengeschlossen haben, heftig.

Das Lager gilt als stark einsturzgefährdet, täglich sickert Wasser von außen ein. Für Wirbel gesorgt hatte zuletzt ein Vermerk des Bundesamtes für Strahlenschutz zur bergtechnischen Sicherheit der Grube. Darin hatte es geheißen, es könnten bis Ende 2012 Dinge eintreten, die eine Rückholung des Mülls unmöglich erscheinen ließen.

Daraufhin hatte der scheidende niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) erklärt, es gebe keine Chance mehr für eine Bergung des Atommülls. Stattdessen sei so schnell wie möglich ein sicherer Verschluss der Asse notwendig. Das Ziel, den Müll zu bergen, scheine angesichts von Bedenken des Bundesamtes für Strahlenschutzes nicht mehr erreichbar.

Die Atomkraftgegner warfen Röttgen vor, er arbeite seit fast zwei Jahren gegen die Rückholung des Mülls. Röttgen habe sich auch noch nie vor Ort über die Lage in dem alten Bergwerk informiert. Auch das niedersächsische Umweltministerium verzögere durch seine Genehmigungs- und Auflagenpraxis eine Rückholung des Mülls.

Im Januar 2010 hatte das Bundesamt für Strahlenschutz das Ergebnis eines Vergleichs von verschiedenen Möglichkeiten zur Sicherung des einsturzgefährdeten Lagers vorgestellt. Eine Rückholung der Atommüllfässer wurde damals als beste Option präsentiert. Zur Alternative standen eine Verfüllung der Stollen oder die Umlagerung der Müllfässer in tiefere Schichten des alten Salzbergwerks.