Argentinien will Atomkraft ausbauen und wieder Uran anreichern
Stand: 24.08.2006
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Buenos Aires (dpa) - Argentinien will massiv in die Atomkraft investieren und auch die in den 80er Jahren unter internationalem Druck eingestellte Anreicherung von Uran wieder aufnehmen. Zunächst würden 1,8 Milliarden Pesos (450 Millionen Euro) für die Fertigstellung des Atomkraftwerkes Atucha II bereitgestellt, sagte Planungsminister Julio De Vido am Mittwoch in Buenos Aires.
De Vido bestätigte damit weitgehend einen Artikel der Zeitung "Clarín", die von geplanten Gesamtinvestitionen in die Atomkraft während der kommenden acht Jahre von insgesamt 3,5 Milliarden Dollar (2,75 Milliarden Euro) berichtet hatte.
Argentiniens Erdgas- und Erdölreserven gehen zur Neige, und Experten warnen wegen des kräftigen Wirtschaftswachstums der vergangenen Jahre und mangelnder Investitionen in die Erschließung neuer Lagerstätten vor Engpässen bei der Versorgung mit Erdgas und Erdöl. Der Bau der Atomkraftwerke und die Wiederaufnahme der Urananreicherung diene ausschließlich friedlichen Zwecken und stehe im Einklang mit den internationalen Bestimmungen und Verträgen, sagte de Vido.