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Apps und Beratung: EnBW treibt Digitalisierung voran

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Karlsruhe - Der Karlsruher Energieversorger EnBW will mit digitalen Diensten neue Ertragsquellen erschließen. Eine erste "Smart-Home"-Anwendung für die Heizungs-, Licht- und Gerätesteuerung werde derzeit im Großraum Stuttgart getestet, erklärte Vorstandschef Frank Mastiaux im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Das mit einer App für Smartphone oder Tablet gesteuerte Angebot wird bereits vermarktet. Das sei erst der Anfang, sagte Mastiaux. Da werde in diesem Jahr noch einiges hinzukommen.

Die Lösung baut auf der systemoffenen Plattform Qivicon auf, die Haushaltsgeräte, Heizungen oder Sicherheitsanlagen unterschiedlicher Hersteller kabellos miteinander vernetzt. Die Besonderheit dieser Plattform sei die einfache Anschlussmöglichkeit von Geräten zahlreicher Hersteller aufgrund der Vielfalt der integrierten Protokolle. Das mache vielfältige Anwendungen für ein "schlaues" Zuhause möglich.

Im digitalen Geschäft mit Firmenkunden setzt EnBW auf Dienstleistungen und Beratung rund um Energieeffizienz und Abrechnungssysteme. Hier gebe es noch große Einsparpotenziale, sagte Mastiaux, die bis zu 20 Prozent der bisherigen Energiekosten ausmachen könnten.

"Der Energiemarkt von morgen wird um Größenordnungen komplexer sein", erwartet der EnBW-Chef. Es gebe weit mehr Marktteilnehmer und Strom, der in zwei Richtungen fließe - etwa über Hauseigentümer mit eigenen Anlagen zur Stromerzeugung. Das Management der komplexen Infrastruktur der Zukunft ist auf intelligente Internet-Lösungen und leistungsfähige Datenbanken angewiesen. Ein erheblicher Teil der knapp 30 Millionen Euro im Jahr, die EnBW 2013 für Forschung ausgegeben habe, gehe in IT-Lösungen, smarte Technologien und das Cloud-Computing, sagte Mastiaux. "Das ist eines unserer Zukunftsthemen."

Der Markt der Anwendungen für die Kontrolle des Energieverbrauchs oder andere "smarte" Dienste für den Heimbereich gewinnt derzeit an Bedeutung. Vor gut einer Woche hatte Google angekündigt, für 3,2 Milliarden Dollar die Firma Nest kaufen, zu deren Gründervätern der iPod-Mitentwickler Tony Fadell gehört. Nest entwickelt intelligente Thermostate und Rauchmelder, die über eine ständige Netz-Verbindung zahlreiche Zusatzfunktionen bieten.