Annäherung im Tarifstreit bei Eon
Stand: 04.02.2013
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Düsseldorf - Der für Montag geplante Streik beim Energieversorger Eon ist vorerst abgewendet. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi setzte den geplanten Arbeitskampf am Sonntag aus, nachdem ein Spitzengespräch mit dem Konzernvorstand eine deutliche Annäherung im Tarifstreit ergeben hatte. Eon-Personalvorstand Regine Stachelhaus begrüßte den Schritt und erklärte, sie halte "eine kurzfristige Einigung nunmehr für möglich".
Verdi sprach von einer "ergebnisorientierten Position", die sich bei einem Gespräch auf Einladung des Eon-Vorstands am Freitagabend ergeben habe. Diese Position, über die Stillschweigen gewahrt werde, solle in der kommenden Woche der Großen Tarifkommission vorgelegt werden. Der Arbeitskampf werde bis zum 10. Februar ausgesetzt. Eon sprach von einer erfreulichen Entwicklung. "Ich sehe uns auf einem guten Weg", erklärte Vorstandsmitglied Stachelhaus am Sonntag.
Das Unternehmen machte nach Gewerkschaftsangaben deutlich, dass es einen Arbeitskampf verhindern wolle. Verdi führte dies auch auf das deutliche Ergebnis der Urabstimmung zurück, in der sich 91,4 Prozent der Mitglieder für Arbeitsniederlegungen ausgesprochen hatten.
Den Angaben zufolge will die gemeinsame Tarifkommission von Verdi und Industriegewerkschaft Bauen, Chemie, Energie am Mittwoch über eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen mit Eon entscheiden. Bei einer Zustimmung der Tarifkommission zum Ergebnis des Spitzengespräches mit dem Eon-Vorstand würde der Arbeitskampf bis zum Ende der zweiten Urabstimmung ausgesetzt.Verdi fordert zusammen mit der IG BCE für die 30.000 Eon-Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Gehalt und für die Auszubildenden nach einem erfolgreichen Abschluss eine Weiterbeschäftigung für mindestens ein Jahr. Zudem sollen ab
2015 mindestens 250 Azubis unbefristet übernommen werden. Die Arbeitgeber boten in der dritten Verhandlungsrunde Lohnerhöhungen von 1,7 Prozent an. Die Tarifkommission hatte die Verhandlungen daraufhin für gescheitert erklärt.