Akzeptanz für Stein- und Braunkohle verdreifacht sich
Stand: 26.04.2011
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Leipzig - Laut einer Umfrage hat sich die Zustimmung der Deutschen zur Verstromung von Stein- und Braunkohle seit dem Reaktorunglück im japanischen Fukushima verdreifacht. Die Akzeptanz der Steinkohle stieg bundesweit von 10 Prozent im September 2010 auf jetzt 31 Prozent, die Zustimmung zur Braunkohle von 9 auf 27 Prozent, so das Ergebnis einer Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung im Auftrag der "Leipziger Volkszeitung" (Samstag).
70 Prozent der Deutschen wären bereit, für umweltfreundlichen Strom auch mehr zu bezahlen, hieß es. Dabei gebe es aber deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. Während in den alten Bundesländern drei Viertel (74 Prozent) der Befragten für umweltfreundlich erzeugten Strom tiefer in die Tasche greifen würden, sagte das im Osten nur rund die Hälfte (57 Prozent). Vier von zehn Ostdeutschen (39 Prozent) gaben an, dass sie sich Mehrkosten für Strom einfach nicht leisten könnten. Im Westen lehnten nur 23 Prozent höhere Stromkosten ab.
Die eingeleitete schnellere Abkehr von der Kernenergie unterstützen den Angaben zufolge 58 Prozent der Deutschen - 61 Prozent im Westen, aber nur 49 Prozent im Osten. Insgesamt 46 Prozent der Bürger halten laut Umfrage die Wende in der Energiepolitik für falsch, da nach ihrer Meinung Deutschland so bald nicht ohne Atomstrom auskommen kann. Das sagten im Osten mit 50 Prozent mehr als im Westen mit 45 Prozent. Insgesamt stünden damit die Bürger im Westen deutlich stärker hinter der Atomausstiegspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als die Menschen im Osten.