Hannover/Stade (dpa/lni) - Die Pläne zur Stilllegung des Atommeilers in Stade können vom kommenden Donnerstag an eingesehen werden. Nach dem Beschluss zum Atomausstieg wird der Reaktor als erstes deutsches Kernkraftwerk im Herbst vom Netz genommen. Die detaillierten Planungen dazu werden vom 22. Mai bis zum 21. Juli im Umweltministerium und im Dienstgebäude des Landkreises Stade ausgelegt, teilte das Ministerium am Dienstag mit.
Der Rückbau wird vermutlich zehn bis zwölf Jahre dauern. Nachdem die Anlage im Herbst endgültig vom Netz genommen wird, werden zunächst die hoch radioaktiven abgebrannten
Brennelemente nach der notwendigen Abkühlzeit abtransportiert. Die schwach- und mittelradioaktiv verseuchten Teile - insgesamt etwa zwei bis drei Prozent des Reaktormaterials - werden direkt am Standort zwischengelagert, bis das geplante nationale
Endlager für Atommüll zur Verfügung steht.
Der Rückbau des Kernkraftwerkes erfolgt in fünf Stufen: Zunächst werden möglichst viele nicht mehr benötigte Systeme im Kontrollbereich abgebaut. Anschliessend werden die grossen Bauteile demontiert. In der dritten Stufe werden dann die am stärksten belasteten Komponenten entsorgt. Erst ganz zum Schluss werden nach umfangreichen Messungen die grossen Gebäude abgerissen.