AKW Brokdorf nach Zwischenfall abgeschaltet
Stand: 08.08.2011
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Kiel - Das Atomkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein ist am Sonntag unplanmäßig vom Netz gegangen. Durch das Auslösen von Schutzschaltern sei es zu einer automatischen Abschaltung der beiden Maschinentransformatoren gekommen, teilte das Justizministerium in Kiel mit. Über die Transformatoren wird der produzierte Strom in die Überlandnetze eingespeist.
Die Anlage wurde heruntergefahren und die Atomaufsicht informiert. Inzwischen haben Experten damit begonnen, die Ursache für den Defekt eines Transformators zu untersuchen. Dazu habe E.ON zahlreiche Spezialisten für die Schadensanalyse im Einsatz.
Außerdem beauftragte die Atomaufsicht in Kiel Gutachter, den Zwischenfall zu überprüfen, wie ein Sprecher des zuständigen Justizministeriums sagte. Unklar ist, wann Brokdorf wieder ans Netz geht und ob dazu eine Zustimmung der Atomaufsicht notwendig sein wird.
"Der defekte Transformator hat nicht gebrannt", betonte eine E.ON-Sprecherin. Vielmehr habe eine Sicherung schädliche Gase wahrgenommen und automatisch den Transformator ausgeschaltet. Alle Abläufe nach dem Defekt hätten systemgemäß funktioniert. Am Mittwoch sollen Ergebnisse vorliegen, ob der Transformator repariert werden kann oder ausgetauscht werden muss. Das AKW Brokdorf war erst am 20. Juli nach mehrwöchiger Jahresrevision wieder ans Netz gegangen.