Abschaltbare Lasten bringen höhere Kosten für Stromverbraucher
Stand: 11.01.2016
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Berlin - Die Strompreise werden durch neue Regeln im Bereich abschaltbare Lasten voraussichtlich in geringem Maß ansteigen. Hintergrund sind Pläne, wonach künftig auch kleinere Betriebe bei Strommengen-Auktionen mitbieten dürfen, um die Netze bei hoher Belastung stabil halten zu können. Das geht aus einem Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag.
Die Kosten für dieses Lastenmanagement werden auf den Strompreis umgelegt. Nach der alten, zum Jahreswechsel ausgelaufenen Verordnung waren dies jährlich 30 Millionen Euro, was dem Vernehmen nach mit etwa 0,006 Cent pro Kilowattstunde zu Buche schlägt. Künftig werden umzulegende Kosten von bis zu 35 Millionen Euro erwartet.
Firmen können durch Lastenmanagement mit minuten- oder stundenweiser Abschaltung das Stromnetz auch in Zeiten der Höchstlast im Winter und bei schwankender Einspeisung von erneuerbaren Energien stabil halten. Davon konnten bisher nur große Betriebe profitieren.
Niedrigere Lastgrenzen
Nach der neuen Verordnung für kurzfristige Stromunterbrechungen sollen 750 Megawatt an sofort sowie weitere 750 Megawatt an schnell abschaltbaren Lasten ausgeschrieben werden. Die Leistung, ab der Firmen mitbieten können, soll auf 10 statt bisher 50 Megawatt sinken.
Kritik der Grünen
Der Grünen-Politiker Oliver Krischer kritisierte, zwar behebe die Bundesregierung einen Fehler. "Aber wieder einmal doktert sie an den Wunden herum, statt die Symptome zu bekämpfen." Viel sinnvoller als eine Lastabschalt-Verordnung seien marktwirtschaftliche Instrumente wie ein "ökologischer Flexibilitätsmarkt".