Bremen (dpa) - Müll und Bio-Abfall gewinnen als Energieträger der Zukunft an Bedeutung. Sie lassen sich etwa als Ersatzbrennstoff für Kohle und Erdgas oder als Antriebsmittel für Fahrzeuge verwenden. "Solange wir Müll produzieren, haben wir einen neuen Energieträger", sagte die Abfall-Expertin Ines Freesen aus Düsseldorf vor Beginn der Konferenz "waste to energy 2005" am Mittwoch in Bremen. In Deutschland würden im Jahr rund 13 Millionen Tonnen Hausmüll produziert. "Fast alles lässt sich wiederverwerten."
Als Fortschritt bezeichnete Freesen die neuen Hausmüll- Vorschriften, die seit 1. Juni 2005 gelten (Technische Anleitung Siedlungsabfall; TASi). "Früher verschwanden Millionen Tonnen von Wertstoffen ungenutzt auf Deponien." Seit Juni dürfen nur noch vorbehandelte Abfälle deponiert werden. "Langfristig werden deshalb viele Deponien in Deutschland aus dem Landschaftsbild verschwinden", sagte Freesen. Ein paar wenige würden aber noch gebraucht. "Es bleibt etwas übrig, aus dem man gar nichts mehr machen kann." Dieser Anteil sei aber verschwindend gering.
Schub in den Einsatz von Rapsöl und
Biogas als Antriebsmittel für Fahrzeuge haben ihrer Ansicht nach die hohen Treibstoffkosten gebracht. "Obwohl die Technik vorhanden war, fehlte den Autofahrern die Motivation zum Umsteigen. Jetzt ist der Druck auf die Verbraucher gestiegen." Deutschland werde daher den laut EU für 2005 vorgeschriebenen Anteil Alternativ-Kraftstoffe von 2 Prozent deutlich übertreffen.
Auf der zweitägigen Konferenz "waste to energy" geht es um das ganze Spektrum "
Energie aus Abfall und Biomasse". Mehr als 80 Fachvorträge stehen auf der Tagesordnung. Außerdem zeigen etwa 90 Aussteller auf einer Fachmesse ihre neuesten Entwicklungen und Dienstleistungen. Erwartet werden nach Angaben der Veranstalter rund 2000 Besucher.